Was ist Manuelle Medizin und warum wenden wir sie an?

Die Manuelle Medizin beinhaltet Elemente der Fasziologie, funktionellen Osteopathie (den sanften Techniken aus dem Bereich der faszialen, viszeralen und craniosakralen Osteopathie), Physiotherapie und Traditioneller Chinesischer Medizin. Manuelle Therapien haben als Ziel im Körper ein inneres Gleichgewicht wiederherzustellen. Bei den Behandlungen arbeite ich vor allem mit Methoden der Fasziologie, Akupressur und Massagen. Ich kann mit Faszienbehandlungen Einfluss auf das gesamte Fasziennetz nehmen. Fixierungen lassen sich lösen und Schmerzen lindern. Positive Langzeiteffekte auf die immunologische Gesundheit können dabei gefördert und physiologische Funktionen verbessert werden, so dass Nervensystem, Kreislauf, Lymphfluss und Durchblutung freier funktionieren. Schwachstellen des Körpers lassen sich ausgleichen. Krankmachende Prozesse verändern sich und Wohlbefinden wächst. Wir können die Selbstheilung des Patienten anregen und beste Voraussetzungen zur Prävention von Krankheiten und Erhaltung der Gesundheit ermöglichen.

Als Tierärztin überzeugen mich fundierte medizinische Forschung und Erfahrung.

Je nach Krankheit oder Verletzung sind Behandlungen der klassischen Medizin unverzichtbar. Mit den Grenzen schulmedizinischer Möglichkeiten wurde ich jedoch auch konfrontiert, besonders was chronische Krankheiten oder Autoimmunkrankheiten betrifft. Die Behandlungen beschränken sich häufig auf symptomatische Therapien bereits manifester Erkrankungen ohne Rücksicht auf ganzheitliche Zusammenhänge im Körper zu nehmen. Leider kann das zu Rückfällen und chronischen Manifestationen von Krankheitsbildern führen. Auf lange Sicht können konventionelle Heilverfahren mit deutlichen Nebenwirkungen behaftet sein. Idealerweise ergänzt man schulmedizinische Methoden und Manuelle Therapien miteinander, wodurch das bestmögliche Ergebnis für den Patienten erzielt werden kann.

Medizin im Ganzen

Beispiele, wann Manuelle Medizin ihrem Tier helfen kann :

  • Lahmheiten und/ oder Rückenschmerzen
  • Chronische Krankheiten oder Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten (vor allem Verdauungsprobleme, aber auch Atemwegsinfekte oder Hautproblematiken)
  • Autoimmunkrankheiten
  • Nach Operationen zur schnelleren Erholung
  • Bei Fehlstellung zur Verminderung von sekundär auftretenden Problemen
  • nach traumatischen Erlebnissen zum Normalisierung des Nervensystems

Gerne gebe ich Ihnen auf Wunsch Anleitungen wie Sie an und mit ihrem Tier Physiotherapeutische Übungen und Massagen ausführen können, damit Sie die Rehabilitation Ihres Tieres positiv begleiten und selbst einiges zu seiner Genesung beisteuern.

Integrative Trauma Arbeit und De-Stress

Als Trauma bezeichnet man die Überforderung des Organismus mit einer zutiefst belastenden Situation umzugehen. Daraus resultierende posttraumatische Störungen und Blockaden können sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein und ein Lebewesen extrem einschränken.
Es wird angenommen, dass Wildtiere auf natürliche Weise in der Lage sind mit Traumata umzugehen. Ihr Organismus findet über Selbstregulation wieder zu einem Gleichgewicht. Bei Menschen und domestizierten Tieren ist dieser Prozess häufig nicht mehr möglich. Sie bleiben in einem dauerhaft erhöhten Stressniveau des Nervensystems stecken, was weitreichende gesundheitliche Folgen haben kann und die Vitalität wesentlich negativ beeinflusst. Als Konsequenz der Einheit von Körper und Psyche hat ein Trauma nie nur auf die Psyche oder nur auf den Körper Einfluss.
Häufig steht bei Tieren ein körperliches Trauma durch Verletzungen, Unfall oder Misshandlung am Beginn und daraus entwickeln sich Ängste und Unsicherheiten. Durch den dauerhaften Stresszustand treten häufig auch somatische (körperliche) Beschwerden auf, die schulmedizinisch oft nicht eingeordnet werden können. Mit manueller Therapie arbeite ich sowohl an der effektiven Struktur eines Gewebes (zum Beispiel eines Muskels oder Organs), mit dem Stabilisierungs-und Aufhängesystem (Faszien, Bänder, Wirbel) als auch mit der Energie des Gewebes (Mikrobewegung, Durchblutung, Lymphfluss, Nervensystem). Dadurch kann ich das Nervensystem und den Energiefluss harmonisieren, so dass im Körper gespeicherte Traumata und dazugehörige Emotionen zur Verarbeitung angeregt werden. Der Organismus wird auf diese Weise in Richtung der Selbstheilung unterstützt.
Wir wissen heute, dass sich die Biologie des Stresses auf die Gewebe und Organe des Hormon-und Immunsystems sowie die Darmschleimhaut auswirkt.*
Eine sogenannte Stressachse, führt vom Gehirn (Hypothalamus mit Hirnanhangsdrüse) zur Nebennierenrinde.
Der Anker für Traumabehandlung, De-Stress (Stressabbau) und Heilung ist der Atem. Mit meinen Techniken beeinflusse ich diesen. Durch langsame fasziale Massagen helfe ich dem Tier ruhig und tief zu atmen. Seine Pulsfrequenz wie auch die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin sinken dabei.
Die körperliche Homöstase ( Gleichgewichtszustand ) kann sich so wieder stabilisieren.

*Nach Dr.Gabor Maté, When the Body Says No: Exploring the Stress-Disease Connection, 2003, und
Dr. Candace Pert, Molecules of Emotion: The Science Behind Mind-Body Medicine, 1999